Das Grossmünster ist die Wiege der Reformation in der Schweiz. Huldrych Zwinglis Forderung, Gottes Worte in den Mittelpunkt des Glaubens zu stellen, verändert jedoch nicht nur die Kirche. Der kritische Umgang mit den Texten der Bibel wirkt sich bis heute auf zahlreiche Bereiche der Gesellschaft aus.

Die Interventionen im Kreuzgang des Grossmünsters nehmen diesen Gedanken auf und stellen das gedruckte Wort in den Mittelpunkt. Sie laden die BesucherInnen ein, sich anhand von Begriffen, Texten und Zitaten mit den Auswirkungen der Reformation auseinanderzusetzen.

Die Stille des Ortes bietet ihnen Raum, die Aussagen auf sich wirken zu lassen und sich aus der Sicht heutiger Erfahrungen mit ihnen auseinanderzusetzen.

Gleichzeitig kann der Blick in die Pflanzen des Gartens, entlang der Fabelwesen im mittelalterlichen Kreuzgang, BesucherInnen in eine andere Gedankenwelt entführen.

Die Aura des Orts war Ausgangspunkt der Interventionen. Diese sind bewusst zurückhaltend, um Raum für Zwischentöne zu lassen.